Angesichts des Festivals, das gerade hinter mir liegt, möchte ich ein wenig resümieren und am Ende ein Loblied auf zwei Sachen singen, die an diesem Wochenende einfach unverzichtbar waren.
Das Festival war wieder ein Fest, dies einmal voraus geschoben. Aber die Rahmenbedingungen waren nicht die besten. Mehrere Tage mit großen Mengen an Regenfällen hatten den schweren Boden schon stark eingeweicht. Die schon seit Montag anreisenden Besucher hatten den Platz bereits in eine tiefe Schlammpfütze verwandelt.
Unsere eigene Situation war angesichts der allgemeinen Platzbedingungen sogar recht komfortabel. Wir haben nur zwei Stunden trocken im Anreisestau gestanden und konnten dann immer noch im Trockenen auf unserem Lieblingsplatz „Campground K“ Zelte und Pavillons aufbauen. Dank festem Boden, etwas erhobener Position und einem abseits der Hauptwege gelegenem Camp hatten wir im Lager bis zum Ende Gras statt Schlamm. Wir haben von vielen gehört, dass sie sich mit Rinnsalen durch ihre Zelte abfinden mussten.
Nach dem Aufbau setzte dann jedoch der Regen wieder ein, der in der ersten Hälfte des Festivals verhinderte, dass wir viel sehen konnten – erinnern kann ich mich gerade nur an den Mann mit der Heimorgel. Als es trockener wurde, waren es die eisig kalten Nächte, auf die wir gerne verzichtet hätten.
Doch damit soll es gut sein. Seit Jahren fahre ich jetzt mit Leuten nach Wacken, die ich überwiegend nur einmal im Jahr (genau dort) sehe. Und mit diesen Leuten scheint ein Festival gar nicht schlecht werden zu können. Ich kann nicht benennen, was es ist, und ich glaube, dass es dort ganz viele andere Camps gibt, für die das genau so gilt, aber ich freue mich hier mal ganz speziell über unsere Truppe. Es dauert nur kurz, bis das Bier steht, der Grill angefeuert ist und der Grillmaster angefeuert wird. Und dann kommen die Sprüche. Dann sind es die Running Gags. Und dann geht man gemeinsam los. Oder einzeln und es ist jemand schon da, wenn man zurück kommt. Freu dich, du bist in Wacken.
Dann also noch zu den zwei Dingen, die man dieses Jahr haben musste:
Gummistiefel – wenn auch heute im vielen Varianten zu bekommen, so ist er trotzdem nicht das modische Accessoires, mit dem man besser aussieht. Aber nach vier Tagen auf Schlammfeldern, die alllesamt tief bis über die Knöchel waren, bin ich froh sie gehabt zu haben. In 2012 hatte ich noch darauf verzichtet und mich immer wieder über meine nassen Füße geärgert. Jetzt weiß ich, wie unsinnig das war. Und weder Mülltüte noch Lagen von Tape sind eine Alternative für einen trockenen Gang. Mal ganz abgesehen davon, dass kaum ein Schuh diese Tortur überstanden hätte – verschlissene, verlorene und verlassene Schuhe konnten vielerorts bewundert werden. Zusätzlich empfehle ich noch ein Paket Pflaster – bequem sind die meisten Gummistiefel nicht.
Sangria – 1,5 Liter im Tetrapack. Schon letztes Jahr, als wir wieder einmal drei Festivals in drei Wochen angegangen sind, hat sich irgendwann gezeigt: Es kann nicht immer Bier sein. Bei hohen Temperaturen ist es natürlich angenehmer, wenn der Sangria – besonders der günstige – so kalt wie möglich ist. Aber mehrere Möglichkeiten dies zu tun kennen wir inzwischen. Jetzt hat Sangria wieder gezeigt, was er noch kann. Bei Wind, Regen und Kälte ist er ein hervorragender Ersatz für Glühwein. Heiß gemacht hat er uns ganz weit nach vorne gebracht. (Als kleiner Tipp noch ein Rezept von einem kalten Wacken in 2004 oder 2005: der Sangria-Glühwein wird noch besser mit einem Schuss Whisky und Eistee-Granulat)
So schließe ich meinen Bericht mit den Worten:
– drüben wird es schon wieder heller
– mach ihn/sie/es klar
– häschtäg zusammenrücken