Die Freiluftsaison hat für viele schon begonnen, mein erstes Open Air Festival 2015 steht in Kürze an. Beringt (= Bändchen am Arm) bin ich zwar bereits, das Festival fand aber früh im Jahr auf Stadtgebiet statt, so dass wir eine feste Unterkunft gewählt hatten. Daher fiel dort die Vorbereitung ganz anders aus, als es jetzt geschieht…
Fahrzeug und Unterkunft
Wie komme ich hin? Wo schlafe ich? Das hieß früher immer hoffen, dass der Wagen so weit hält, kein Loch in der Luftmatratze ist und dass das Zelt seit letztem Jahr nicht geschimmelt hat.
Bei uns ist Reisen und Rasten glücklicherweise eine Kategorie – ich darf in einem Campingbus herum reisen. Aber auch dort heißt es noch einmal hin schauen: Reifen, Gastank, hoffentlich nichts Größeres, der Wagen hat immerhin wieder eine Weile gestanden. Was ist noch im Wagen? Werkzeug, Geschirr, Vordach, Vorhänge und allerlei Kleinkram.
Essen und Trinken
Unterwegs läuft die Versorgung anders. Als komplette Küche steht meist nur ein Grill zur Verfügung. Also Ernährung aus der Dose, Fleisch tief in die Kühlbox, Kühlakkus drüber und hoffen, dass es hält. Ein vollwertiges Frühstück besteht dann aus Toastbrot mit Scheibletten und Ketchup, später Fleisch und Krautsalat und sieben Bier sind sowieso ein Schnitzel.
In unserem Fall kommt noch ein Gasherd dazu, der Campingkühlschrank kann schon als Luxus gezählt werden, Spüle und ein Wasservorrat sind auch lange nicht selbstverständlich. Heißes Wasser führt zu heißem Kaffee – damit kann man auf Festivals schon mal Neid auslösen.
Dem Gerstensaft kommt die größte Bedeutung zu. Selten sind so viele Menschen damit glücklich zu machen, wenn sie nur genug vom billigsten Bier dabei haben. Im besten Fall ist es sogar noch pfandfrei verpackt.
Wir sind für unsere Vorräte in den letzten Jahren in die benachbarten Niederlande gefahren und das wird auch dieses Jahr so sein. Die Gründe hierfür sind aber nicht mehr das Fehlen von Pfand, sondern die dort noch zu bekommenden 0,33 l Dosen. Man spart sich den sickigen Rest und kann schneller zu einem neuen frischen übergehen.
Für den Kater am Morgen hat jeder sein eigenes Rezept: Konterbier, Brühe, Tomatensaft, kalte Gulaschsuppe und vieles mehr. Sie haben eins gemeinsam: Der Anblick des Konsums ist für Dritte nicht gut zu ertragen.
Das Gemeinschaftscamp
Mindestens einen Pavillon sollte man immer dabei haben. Bei größeren Camps zwei mal zwei aufgebaut, schön verbunden mit Gaffertape. Die echte Profivariante ist Dachdecker-Klebeband, das hält so gut, dass man beim Abbau dann doch überlegt, ob man den ein oder anderen Pavi wieder mit nimmt.
Besonders ansehnlich finde ich größere Lagerbauten. Letztes Jahr haben wir es mit einer 80qm Gewebeplane und Bauholz versucht – aber die Windstärke und das Gewicht der Plane haben dort noch nicht zusammen gepasst.
Der Plan für meine eigene Konstruktion reift immer weiter – leider musste ich zuletzt Rückschläge bei meinen Werkstoffen hinnehmen. Während die Rohre halten sind die Winkel und Eckverbindungen dem Druck nicht gewachsen. Sollte es irgendwann fertig sein, dann gibt es natürlich einen Bericht – nur soweit: Ich versuche es mit Materialien, die in jedem Baumarkt günstig zu bekommen sind, aber eigentlich einem ganz anderen Zweck dienen.
Zuletzt noch einer unserer wichtigsten Gegenstände: die Frisbee-Scheibe. Wofür? Wir spielen es schon eine Weile, und wenn ich mich recht erinnere, dann kam diese geniale Idee vom Prenzler (Ehre, wem Ehre..) – Flunki-Frisbee! Brauch ich eigentlich nicht erklären. Dennoch – Flunkyball ist ein Festival-Klassiker, aber schon mal versucht eine Flasche mit einer Frisbee von einem Sockel zu holen. Rockt.